Es handelt sich um ein faszinierendes Thema; wer auch immer auf einem Bergweg wandert oder alte Dörfer besucht, stösst auf Kapellen, Votivpfeiler und Wandbilder. Es sind alle ein Beweis für die Anwesenheit einer tief verwurzelten religiösen Tradition, die einfach und direkt, und tief mit der alpinen Kultur verbunden ausgedruckt wird. Diesem Thema gehören aber nicht nur die religiösen Bauten: Glauben, Legenden, Ritualien, Sitten, Kultbräuche und Invokationen des Bergvolkes werden in einer Ausstellung durch eine originelle Übertragungsform dargestellt, die den Zeugnissen der Talbewohner und den Bildern zugeteilt wird. Sitz dieser Ausstellung ist der Gebäudekomplex neben der Kirche von Prascondù, die im siebzehnten Jahrhundert gebaut wurde, um eine Wunderheilung durch die Jungfrau Maria zu gedenken, und die seitdem traditioneller Wallfahrtsort ist. In dem Gebäude, wo einst die von weither angekommenen Gläubigen untergebracht waren, sind jetzt die interessantesten Ausdrücke einer Kultur umfasst, die, obwohl im Niedergang, noch etwas zu sagen hat. Wenn auch heute sie als naiv und weit von der allgemeinen Gedankenweise erscheinen, suchen doch die Formen der Volksfrömmigkeit eine Antwort auf die noch heutzutage grundlegenden Fragen der Menschen: der Ursprung des Lebens, das Schicksal, die Krankheit, die Unvermeidlichkeit des Schmerzens, das Streben nach Glück.

Die Volksreligiösität in der alpinen Kultur ist nicht etwas Gelegentliches und Abgesondertes; sie ist tief im Tagesleben verwurzelt und dringt durch jeden wichtigen Moment im Leben des Einzelnen und der Gemeinschaft. Sie wird in vielen Formen ausgedrückt, in Übereinstimmung mit der Tradition, aber doch mit Kreativität: Feste des Patrons, Prozessionen, Votivgaben, Verehrungen, Beschwörungen, Gegenstand-, Arbeitsprodukt- und Haustiersegnungen, Wallfahrten und Bruderschaften.

Adresse: Wallfahrtstätte Prascondù, Ribordone (TO)
Telefon: 0039-0124-817525

Öffnungszeiten: laden

Eintritt frei