Unter den verschiedenen Arten, den Park zu genießen, kann auch klettern, wenn auch diskret und still, zu Schäden am empfindlichen Gleichgewicht des Lebenszyklus vieler Pflanzen- und Tierarten führen.

 

Mehr als die Hälfte des Parkgebietes (53%) besteht aus Felsen und Geröll und der Rest wird von Gletschern, Wäldern, Feuchtgebieten, Wiesen und Busch und von nahezu null Prozent an städtischen Gebieten gekennzeichnet. Jede Art von Umgebung beherbergt eine charakteristiche Pflanzen- und Tierwelt, und die Anwesenheit des Menschen kann auch unbewusst nicht wieder gutzumachende Schäden verursachen.

 

Die Parkordnung verbietet das Sammeln von Blumen und Mineralien, den Fang, die Tötung und die Verletzung von Tieren; darüber hinaus wird aber Tiere stören als ein schädliches und daher verbotenes und strafbares Verhalten gehalten.

 

Aber was bedeutet es, "das Wild zu stören"?

nido gipeto

Felsklettern ermöglicht, Felswände und Geröll zu erreichen, das heißt oft unzugängliche Orte, die daher ideal für das Nisten von verschiedenen Vogelarten, vor allem von auf nationaler und auf EU-Ebene geschützten Greifvögeln. Steinadler, Bartgeier, Wanderfalke, Turmfalke, Uhu, Alpendohle, Alpenkrähe und viele andere sind extrem auf den vom Menschen erzeugten Lärm empfindlich, und das insbesondere im Frühjahr und Sommer (März bis August): sich an diese Vogelarten, an ihre Nester und an ihre Brut zu nähern verursacht einen großen Stress, der sogar bis zum Misserfolg der Fortpflanzung führen kann. Es genügt, sich bis zu einigen Hundert Metern Entfernung vom besetzten Nest zu nähern, um für Unruhe im Vogelpaar zu sorgen; eine Annäherung bis zu kleinem Abstand gilt als echtes Eindringen, das zur Aufgabe des Nestes und der Brut und deswegen zum Scheitern der Fortpflanzung führen kann. Es ist ein zartes Gleichgewicht, worin man bewusst aus Neugier, weil ein gelungenes Foto Freunde beeindruckt, oder unfreiwillig eindringen kann, weil beim Klettern man unerwartet zu einem Nest gelangt. Also, was soll man tun? Auf jeden Fall muss man sich vor jedem Klettertag erkundigen. Das größte Problem ist aber, dass, während die Nistplätze von Adler und Bartgeier bekannt sind, weil sie ständig von den Parkwächtern überwacht werden, ist es für viele andere Vogelarten sehr schwierig, die genaue Lage des Nestes jedes Jahr festzulegen und somit genaue und aktuelle Auskünfte erteilen. Der beste Ratschlag ist also immer, sich vernünftig zu verhalten und wo immer möglich sich sofort vom Nest zu entfernen.

 

Im Bild oben ein Nest mit zwei Bartgeiern; im Bild unten ein Steinbock bei einem Eisfall.

 

stambecco cascata ghiaccio

Auch für das Klettern an gefrorenen Wasserfällen ist es erforderlich, die gebührende Aufmerksamkeit zu geben. Da diese Sportart ungefähr von November bis Anfang März betrieben wird, stimmt das in Bezug auf Zeitpunkt und Ort mit der Brutzeit und mit der harten Überwinterung von Steinböcken und Gämsen. Es ist sehr wichtig, jede Art von Störung in Anwesenheit von Rudeln oder einzelnen Exemplaren dieser Huftiere zu vermeiden, die im Winter um zu überleben kämpfen und sich mit der heiklen Dynamik der Paarung auseinandersetzen.

 

Man muss wissen, dass jedes näher gestörte Wildtier zu einem sehr harten Stress ausgesetzt wird, der einen starken Energieverbrauch mit Verletzungen am Muskelgewebe, und in Extremfällen auch den Tod des erschöpften Tieres verursacht.

 

Kontrollieren Sie auf dem Kalender, welche Tierarten Sie in den verschiedenen Monaten treffen könnten!

Pflanzenwelt und Blumen sind in einer beachtlichen Vielfalt im Park vorhanden: Laub- und Nadelbaumwälder, Sträucher und Heide, Wiesen und Feuchtgebiete, alle mit einem hohen Grad an Biodiversität. Die verschiedenen Lebensräume des Parks spielen eine unersetzliche Rolle innerhalb der Ökosysteme, und ihr Schutz ist für die Aufrechterhaltung des natürlichen Gleichgewichts grundlegend. Die Verflechtungen unter Lebewesen, die das Überleben von Tier- und Pflanzenarten gewährleisten, sind manchmal unvorstellbar: In der Kleinwelt sorgen die Flechten, die die Felsen mit ihrem sehr langsamen Wachstum (auch nur wenige Millimeter pro Jahr) besetzen, für die Entwicklung der höheren Pflanzenarten, von den Pionier- bis zu den anspruchsvolleren Arten. Diese wiederum ziehen die Bestäuberinsekten an, die Nahrung für andere Tiere sind und so weiter in der ökologischen Kette in jeder Umgebung.

 

Man kann deswegen einfach verstehen, dass die Pflanzenwelt beschädigen nicht nur eine Blume pflücken ist, sondern auch eine Wiese betreten und Moos oder Flechten entfernen. In diesem Sinne ist es beim Bouldern notwendig, die Reinigung der Felsen mit Bürsten zu vermeiden, die das Entfernen von Moosen und Flechten verursachen, deren Wachstum eine extrem lange Zeit benötigt.

 

In jedem Naturraum, und insbesondere in einem geschützten Bereich, sind wir Gäste der Natur. Wenn man eine Wegroute folgt, muss man in der Regel der Wegtrasse folgen, um Erosionserscheinungen zu vermeiden. Das Prinzip besteht darin, das Trampeln der Wiesen zu vermeiden; es ist auch bei der Annäherung an die Kletterplätze wichtig, vorsichtig zu wählen, wo ma das Auto parkt, so wie zu vermeiden, die Vegetation zu zertrampeln, um schneller die Felswand zu erreichen.

 

Wir erwähnen auch, dass Campen nur auf den dazu bestimmten Plätzen erlaubt ist, dass Hunde im Park mit Ausnahme einiger Gebiete und Wege nicht zugelassen sind und dass Abfall nicht verlassen werden darf (für weitere Angaben besuchen Sie bitte die Webseite der Verhaltensregeln).

 

Lesen Sie unsere Kletterverhaltensregeln, überprüfen Sie, ob Verbote bestehen und helfen Sie uns, diese einfachen Regeln zu verbreiten.

 

Gib uns Seil, klettere nachaltig!